#DIGITALESSTOLPERN

Das Projekt #DIGITALESSTOLPERN –  #derliebewegen will erinnern und gedenken, an jene Menschen, die aufgrund ihrer Nicht-Heteronormativität unter Repressionen gelitten haben. Bis heute leiden Menschen unter Diskriminierung, weil sie der heteronormativen Gesellschaft nicht entsprechen. Zeigt Gesicht, wenn ihr könnt, nutzt eure Stimme, wenn ihr könnt. Sichtbarkeit schafft Akzeptanz.

Die Aktion startete am 14.02.2021 und läuft ohne Begrenzung fort – du möchtest mitmachen? Gerne! Weitere Informationen & Inspiration findest Du in den ersten Slides.

Eine Kooperation zwischen ihs e.V., & Weissenburg e.V. gefördert durch Stolperkunst e.V.

     

Der Liebe wegen. Happy Valentine’s Day! Liebe ist überall! Doch leider darf sie bis heute nicht überall gelebt werden. In Deutschland wurden während des Nationalsozialismus zahlreiche Menschen aufgrund ihrer sexuellen Orientierung oder Identität beschimpft, verfolgt und ermordet, heute wissen wir fast nichts mehr über sie. Lasst uns deswegen heute diesen Menschen gedenken und gemeinsam ein Zeichen für Offenheit, Vielfalt und Akzeptanz setzen.
digitales stolpern. Wie das funktionieren soll? Ganz einfach: Im obigen LinkTree findet ihr Quellen und Hintergrund Infos, ob diese nun zu Zeichnungen, Fotocollagen, Makeuplooks , Kurzfilmen oder oder oder inspirieren, bleibt euch überlassen. postet das Ergebnis eurer kreativen Auseinandersetzung anschließend unter #derliebewegen und/oder sendet es bis zum 5. März 2021 an derliebewegen@gmail.com. Diese digitalen Stolpersteine vereinen sich anschließend in einer online Galerie und sollen zudem ab Mitte März in der Stuttgarter Innenstadt rund um den Gedenkort Hotel Silber gezeigt werden.
Inspiration: 1933. Die Machtergreifung der Nationalsozialisten bereitet der bis dahin stillschweigende Duldung des in den Zwanzigern florieren den Homosexuellen Lebens ein jähes Ende. Der Wortlaut des Paragraph 175 StGB Welcher bis zu diesem Zeitpunkt lediglich Akte durch Zeugen bestätigt der Penetration zweier Männer unter Strafe stellt, wird so verändert, dass nunmehr alle sexuellen Handlungen zwischen Männern als strafbar gelten. Es beginnt die systematische Verfolgung der Homosexuellen. Rund 100.000 werden polizeilich erfasst, rund 50.000 verurteilt und circa 10.000-15.000 in Konzentrationslager verschleppt, wo die Hälfte von ihnen kommt. 100 Schwule Männer werden auf gerichtliche Anordnung hin kastriert. Lesben werden zu keinem Zeitpunkt durch Gesetzesgrundlage staatlich verfolgt, sie bleiben meist im Verborgenen auch aufgrund des lange gültigen Frauenbild einer ausschließlichen Hausfrau und Mutter die man in ihren Bedürfnissen und Meinungen nicht so ernst nehmen braucht.
Inspiration: Willi Karl App Willi Karl App wurde am 27. September 1919 in Stuttgart geboren. Er hatte die deutsche Staatsbürgerschaft und war ledig. Sein Vater hieß Karl App und ist gleichfalls in Stuttgart geboren. Die Mutter hieß Rosa Helene App, geboren Hermann. Willi arbeitete als Tag Löhner/ungelernter Arbeiter oder Schreiner. Was den Verfolgungsweg angeht, so ist bekannt, dass er am 27. Oktober 1942 im KZ Dachau mit der Häftlingsnummer 37645 eingeliefert wurde. Am 10. November 1942 war im Transport vom KZ Dachau ins KZ Sachsenhausen, wo er als „Aso 175“ (Asozialer) geführt wurde. Dort verstarb er 23-jährig am 14. März 1943 laut Sterbebuch Sonderstandesamt Arolsen.
Inspiration: Willi Karl App Willi Karl App wurde am 27. September 1919 in Stuttgart geboren. Er hatte die deutsche Staatsbürgerschaft und war ledig. Sein Vater hieß Karl App und ist gleichfalls in Stuttgart geboren. Die Mutter hieß Rosa Helene App, geboren Hermann. Willi arbeitete als Tag Löhner/ungelernter Arbeiter oder Schreiner. Was den Verfolgungsweg angeht, so ist bekannt, dass er am 27. Oktober 1942 im KZ Dachau mit der Häftlingsnummer 37645 eingeliefert wurde. Am 10. November 1942 war im Transport vom KZ Dachau ins KZ Sachsenhausen, wo er als „Aso 175“ (Asozialer) geführt wurde. Dort verstarb er 23-jährig am 14. März 1943 laut Sterbebuch Sonderstandesamt Arolsen.
Inspiration: Toni Simon. Toni Simon geriet in den Zwanzigern und den frühen Dreißigern wegen ihrer: seiner Identität verschiedentlich in Konflikt mit der Staatsgewalt. Über ihr:sein Leben während der Zeit des Nationalsozialismus ist nur wenig bekannt. Auf die Anthony Simon gerichtete Frage danach, ob ihre:seine Enkel sie:ihn Opa oder Oma nennen würden, antwortet Simon in den sechziger Jahren: „Ha waisch, die saget halt oifach Toni“. Mit diesem selbstbewussten, Mundartlich im schwäbischen beheimateten Bekenntnis zum Vornamen weigert sich Toni Simon einer rigiden Genderzuschreibung und damit einer in der Bundesrepublik des Wirtschaftswunders äußerst dominanten Zwei-Geschlechter-struktur.
  • Der Liebe wegen. Happy Valentine’s Day! Liebe ist überall! Doch leider darf sie bis heute nicht überall gelebt werden. In Deutschland wurden während des Nationalsozialismus zahlreiche Menschen aufgrund ihrer sexuellen Orientierung oder Identität beschimpft, verfolgt und ermordet, heute wissen wir fast nichts mehr über sie. Lasst uns deswegen heute diesen Menschen gedenken und gemeinsam ein Zeichen für Offenheit, Vielfalt und Akzeptanz setzen.
  • Inspiration: 1950. Das oberste Gericht der DDR entscheidet, dass die Verschärfung des Paragraph 175 durch die Nationalsozialisten nationalsozialistisches Unrecht und dementsprechend nicht länger tragbar ist und setzt diesen auf den ursprünglichen Stand zurück. Die jungen Bundesrepublik setzt die Verfolgung homosexueller Bruch losfahrt, die 1935 verschärften Strafvorschriften behalten Gültigkeit und werden bis in die sechziger Jahre hinein angewandt. 1968 wird die Strafbarkeit Homosexuelle Handlungen unter Erwachsenen in der DDR und 1969 auch in der BRD aufgehoben, innerhalb der Grenzen der BRD behält allerdings eine modifizierte Form des Paragraphen, als Jugendschutzgesetz, Gültigkeit. die Sprecher sämtlicher im Bundestag vertretenen Parteien betonen, dass damit homosexuelles Verhalten nicht gebilligt werde, sondern dieses nach wie vor als moralisch verwerflich anzusehen sei – die soziale Verurteilung gleichgeschlechtlichen Begehrens ist noch längst nicht zu Ende.
  • Inspiration: 1933. Die Machtergreifung der Nationalsozialisten bereitet der bis dahin stillschweigende Duldung des in den Zwanzigern florieren den Homosexuellen Lebens ein jähes Ende. Der Wortlaut des Paragraph 175 StGB Welcher bis zu diesem Zeitpunkt lediglich Akte durch Zeugen bestätigt der Penetration zweier Männer unter Strafe stellt, wird so verändert, dass nunmehr alle sexuellen Handlungen zwischen Männern als strafbar gelten. Es beginnt die systematische Verfolgung der Homosexuellen. Rund 100.000 werden polizeilich erfasst, rund 50.000 verurteilt und circa 10.000-15.000 in Konzentrationslager verschleppt, wo die Hälfte von ihnen kommt. 100 Schwule Männer werden auf gerichtliche Anordnung hin kastriert. Lesben werden zu keinem Zeitpunkt durch Gesetzesgrundlage staatlich verfolgt, sie bleiben meist im Verborgenen auch aufgrund des lange gültigen Frauenbild einer ausschließlichen Hausfrau und Mutter die man in ihren Bedürfnissen und Meinungen nicht so ernst nehmen braucht.
  • digitales stolpern. Wie das funktionieren soll? Ganz einfach: Im obigen LinkTree findet ihr Quellen und Hintergrund Infos, ob diese nun zu Zeichnungen, Fotocollagen, Makeuplooks , Kurzfilmen oder oder oder inspirieren, bleibt euch überlassen. postet das Ergebnis eurer kreativen Auseinandersetzung anschließend unter #derliebewegen und/oder sendet es bis zum 5. März 2021 an derliebewegen@gmail.com. Diese digitalen Stolpersteine vereinen sich anschließend in einer online Galerie und sollen zudem ab Mitte März in der Stuttgarter Innenstadt rund um den Gedenkort Hotel Silber gezeigt werden.
  • Inspiration: Willi Karl App Willi Karl App wurde am 27. September 1919 in Stuttgart geboren. Er hatte die deutsche Staatsbürgerschaft und war ledig. Sein Vater hieß Karl App und ist gleichfalls in Stuttgart geboren. Die Mutter hieß Rosa Helene App, geboren Hermann. Willi arbeitete als Tag Löhner/ungelernter Arbeiter oder Schreiner. Was den Verfolgungsweg angeht, so ist bekannt, dass er am 27. Oktober 1942 im KZ Dachau mit der Häftlingsnummer 37645 eingeliefert wurde. Am 10. November 1942 war im Transport vom KZ Dachau ins KZ Sachsenhausen, wo er als „Aso 175“ (Asozialer) geführt wurde. Dort verstarb er 23-jährig am 14. März 1943 laut Sterbebuch Sonderstandesamt Arolsen.
  • Inspiration: Toni Simon. Toni Simon geriet in den Zwanzigern und den frühen Dreißigern wegen ihrer: seiner Identität verschiedentlich in Konflikt mit der Staatsgewalt. Über ihr:sein Leben während der Zeit des Nationalsozialismus ist nur wenig bekannt. Auf die Anthony Simon gerichtete Frage danach, ob ihre:seine Enkel sie:ihn Opa oder Oma nennen würden, antwortet Simon in den sechziger Jahren: „Ha waisch, die saget halt oifach Toni“. Mit diesem selbstbewussten, Mundartlich im schwäbischen beheimateten Bekenntnis zum Vornamen weigert sich Toni Simon einer rigiden Genderzuschreibung und damit einer in der Bundesrepublik des Wirtschaftswunders äußerst dominanten Zwei-Geschlechter-struktur.